Himmelsteiche

Im Zusammenhang mit den Arbeiten am Bachlernpfad Feuerbach hatte die Gemeinde Lierschied auf einer Waldwiese mehrere Himmelsteiche angelegt. Dies sind kleine Tümpel, die durch Aushebung von Erdreich entstehen, in denen sich dann Grund- und Regenwasser sammelt. (Die RZ berichtete am 18.8.2003 darüber)

Anfang Mai überprüften die Bachpaten des Wilhelm- Hofmann- Gymnasiums gemeinsam mit ihren Biologielehrerinnen Frau Damian und Frau Zilinski und einer engagierten Mutter im Rahmen ihrer Arbeitsgemeinschaft, die alle 14 Tage stattfindet, erneut, wieviel Kleinlebewesen und Insekten die neuen Lebensräume angenommen haben.

Gräser und Kräuter standen kniehoch und ließen nicht ahnen, was für eine eigene Welt sich dahinter auftun würde.

Bedingt durch die ungewöhnliche Trockenheit im April waren von den fünf Himmelsteichen zwei fast ausgetrocknet. Nur noch eine ziemlich dicke Schlammschicht befand sich am Boden. Aber selbst hier wimmelte es von Kleinlebewesen.

Die Wasserstände der übrigen kleinen Tümpel, die unter dem Niveau des Feuerbaches liegen, betrug noch ca. 20 cm.

Im ersten Augenblick fielen uns vor allem Wasser- läufer auf, die mit ihren langen Beinen auf der glatten Wasseroberfläche hin und her huschten ohne einzusinken, sowie zahlreiche Kaulquappen, die die Teiche bevölkerten.

Herrliche ‚Frühe Adonislibellen’ schwirrten einzeln oder im Paarungsflug über dem Wasserspiegel hin und her. Einige verharrten und ließen den Hinterleib bis auf das Wasser herab um Eier in Schwimmblätter oder Pflanzenteile unter Wasser zu bohren.

Wie bei den vorhergehenden Exkursionen suchten wir auch nach Vorstufen von Großlibellen. Seinerzeit entdeckten wir unzählige ca. 3 cm lange schmutzig- grünes Wesen die über den Schlamm krochen oder auf dem Grund und an Wasserpflanzen saßen und auf Beute lauerten.

Fast 11 Monate leben diese Jungformen der Libellen auf dem Teichboden und ernähren sich räuberisch von den schwächeren Tieren wie z.B. Einzeller, Flohkrebsen und Kaulquappen, die sie mit Hilfe ihrer umgebildeten Unterlippe, der sogenannten Fangmaske erbeuten.

Ist die Larve erwachsen, stellt sie die Nahrungsaufnahme ein, kriecht so weit an Wasserpflanzen aus dem Wasser, dass nur noch der Hinterleib von diesem bedeckt ist und stellt ihre Atmung um. Erst danach kriecht sie vollständig aus dem Wasser. Die Larvenhaut platzt auf dem Rücken auf und heraus schlüpft eine neue Libellenschönheit, die, nachdem Körper und Flügel ausgehärtet sind, die Betrachter wieder mit ihren Flugkünsten beeindruckt

Leider fanden wir dieses Mal nicht so viele Großlibellenlarven.

Dafür hatten wir andere Begegnungen. Zwei Ringelnattern, die zuvor die Sonne genossen hatten, zogen sich bei unserem Erscheinen schleunigst zurück.

In einem der Teiche fanden wir einen Bergmolch. Sein ungefleckter orangefarbener Bauch und die ungezackte, dunkelgefleckte Rückenleiste machte uns die Bestimmung der Art leicht.

Foto: Busch

Außerdem bestaunten wir unterschiedliche Froscharten. Und natürlich, wie zu dieser Jahreszeit üblich, jede Menge Kaulquappen im Frühstadium.

Voller neuer Eindrücke begaben wir uns schließlich auf den Rückweg obwohl wir gerne noch länger an den „Himmelsteichen“ geblieben wären. Wir wussten schließlich, dass unsere Busse bzw. die Fähre nicht auf uns warten würden. Und auch die Geduld der Eltern, die an der Schule warteten, um einige der Bachpaten abzuholen, sollte nicht unnötig strapaziert werden.


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